Verzweifelte Lage der Reisebusbranche – ASTAG appelliert an Politik
Die ASTAG fordert eine sofortige Umsetzung der Härtefallregelung und der Erwerbsersatzentschädigung. Für die Reisebusbranche seien die neuen Einschränkungen «gleichbedeutend mit einem zweiten «Lockdown».»


Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG schlägt erneut Alarm: Die neuen Massnahmen des Bundesrats im Kampf gegen COVID-19 seien zwar «gut dosiert. Der Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG unterstützt die Entscheide im Grundsatz.» Für einige Branchen würden die Einschränkungen aber erneut zu erheblichen Umsatzeinbussen und Verlusten führen.
Gerade die private Reisebusbranche steht gemäss einer Medienmitteilung der ASTAG «faktisch sogar vor einem zweiten «Lockdown». Der Grund sind die weitgehenden Einschränkungen im Event- und im Gastrobereich. Die allermeisten Veranstaltungen im Kultur-, Sport und Freizeitbereich können auf unabsehbare Zeit nicht mehr stattfinden – oder nur noch ohne bzw. mit sehr geringem Publikum. Die Gastronomie ist für Besuche von Gruppen weitgehend geschlossen. Die Reisetätigkeit mit dem Car ist seit dem Beginn der Pandemie bereits praktisch nicht mehr existent.
Zweiter Lockdown – kaum Ausweichmöglichkeiten
Der privaten Reisebusbranche fehlen deshalb die Fahrgäste. Gemäss ASTAG sei es kaum mehr möglich, Tagesausflüge und Auftragsfahrten auszuführen, geschweige denn Mehrtagesfahrten und Pauschalreisen. Zu viele Ausflugsziele seien geschlossen (neuestes Beispiel: Europapark Rust), zu gross ist die Angst vor Ansteckungen. Und: «Cars können beim besten Willen nicht für andere Zwecke als für Reisen eingesetzt werden.»
«Verzweifelte Hilferuf» der Carbranche
Deshalb ist die ASTAG gestern erneut an die Öffentlichkeit getreten: Eine zeitnahe, sofortige Umsetzung der «Härtefallregelung» für besonders betroffene Branche sowie die Wiedereinführung der Erwerbsersatzentschädigung für arbeitgeberähnliche Angestellte sei «von allerhöchster Dringlichkeit. Das Parlament hat die gesetzlichen Grundlagen mit dem COVID-19-Gesetz schon längst geschaffen. Jetzt müssen die Detailregelungen umgehend erarbeitet und in Kraft gesetzt werden.»
Die ASTAG appelliert damit an den Bundesrat und die Kantone, «ihre Verantwortung für die Wirtschaft und das Gewerbe jetzt wahrzunehmen und den vielen existentiell bedrohten KMU-Betrieben sofort zu helfen – so wie es beispielsweise Deutschland bereits getan hat.» Es sei «ein verzweifelter Hilferuf», sagt ASTAG-Zentralpräsident Thierry Burkart: «Die Carbranche braucht jetzt Unterstützung, nicht erst im Frühling, dann ist es zu spät!»