MAN Truck & Bus: Einigung für Neuausrichtung
Der Vorstand der MAN Truck & Bus SE hat sich mit den Arbeitnehmervertretungen auf den Abschluss eines Interessensausgleichs, eines Sozialplans und eines «Tarifvertrags Zukunft» für die deutschen Standorte geeinigt. Damit ist der Weg frei für eine umfassende und konsequente Neuausrichtung von MAN. Ein Weg, der trotz allem noch steinig werden dürfte, wie die Reaktion der Mitarbeitenden der ehemaligen Steyr-Werke zeigt.


Bereits vergangenen September hatte der Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus angekündigt, sich im Rahmen der Transformation der Branche grundlegend neu aufzustellen, um die anstehenden Herausforderungen durch die Kernherausforderungen CO2-freies Fahren, Digitalisierung und Automatisierung erfolgreich meistern zu können (vgl. https://tch.online/de/news/default/man-plant-weltweit-den-abbau-von-bis-zu-9-500-stellen). MAN will sich bis zum Jahr 2030 vom Nutzfahrzeughersteller hin zu einem führenden Anbieter intelligenter und nachhaltiger Transportlösungen entwickeln.
MAN Truck & Bus setzt auf Digitalisierung, CO2-freies und autonomes Fahren
Dafür ist die nun erreichte Einigung zur Restrukturierung des Unternehmens ein Meilenstein. Nach langen Verhandlungen zeigt sich der Vorsitzende des Vorstands der MAN Truck & Bus SE, Andreas Tostmann, zufrieden mit dem erreichten Kompromiss: «Wir konnten mit der Arbeitnehmerseite Massnahmen vereinbaren, die zu einer Ergebnisverbesserung von insgesamt bis zu 1,7 Mrd Euro beitragen. Jetzt werden wir einen Gang hochschalten und in den kommenden Jahren durch gezielte Investitionen die richtigen Antworten auf die drei Mega-Trends Digitalisierung, CO2-freies und autonomes Fahren geben.»
Neuaufstellung des Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks
Einen wichtigen Beitrag zur Kosteneffizienz leistet die Neuaufstellung des Produktions- und Entwicklungsnetzwerks mit starkem Fokus auf Zukunftstechnologien. Die Einigung orientiert sich im Wesentlichen an den Vereinbarungen des im Januar geschlossenen Eckpunktepapiers.
Dass es auf diesem Weg zur Neuaufstellung allerdings immer noch zahlreiche Steine aus dem Weg zu räumen gilt, hat sich indessen bereits gezeigt: So haben sich die Mitarbeiter der MAN Truck & Bus Österreich GesmbH am 8. April mehrheitlich gegen den mit der Firma WSA des Investors Siegfried Wolf ausgearbeiteten Plan zur Übernahme des Werks in Steyr ausgesprochen.
Enttäuschung beim Vorstand der MAN Truck & Bus
Mit Enttäuschung hat der Vorstand der MAN Truck & Bus diese Entwicklung zur Kenntnis genommen. Der zusammen mit der WSA ausgearbeitete Plan sah die Rettung eines grossen Teils der Belegschaft vor, verbunden mit einer klaren Zukunftsperspektive für den Standort durch die Fertigung von Fahrzeugen der Marke Steyr sowie externen Aufträgen von MAN und anderen Unternehmen.
MAN nimmt jetzt als Konsequenz die Pläne zur Schließung des Werks in Steyr wieder auf. Im nächsten Schritt wird zudem der Sozialplan neu verhandelt werden müssen – da der derzeitige Stand an die Übernahme durch WSA geknüpft war.
Weitere Details zu den Reorganisationsmassnahmen bei den Standorten finden Sie hier: https://press.mantruckandbus.com/corporate/vorstand-und-arbeitnehmervertreter-einigen-sich-auf-konkrete-massnahmen-zur-neuausrichtung-von-man-truck--bus/